Richtfest Marienhof Fischeln

Neun Schläge brauchte Architekt Hendrik Hambloch, um den Nagel in den Balken auf dem Dach des Marienhofs zu treiben. Etwa 100 Interessenten aus Verwaltung, Kommunalpolitik, Nachbarschaft, künftigen Eigentümern und Handwerker waren zum Richtfest des Neubauprojektes in Fischeln gekommen.

Ungefähr ein Jahr vor der Übergabe der 32 Wohnungen im Marienhof sind die meisten Wohnungen des Gebäudes entweder schon verkauft oder bereits reserviert. Das Planungsbüro Hambloch hatte bereits im Herbst 2016 ein Revitalisierungskonzept für den Fischelner Bunker erarbeitet, der bis dahin als einer von 2000 Schutzbunkern bundesweit auch ein Mahnmal für den 2. Weltkrieg war. Obwohl das massive historische Relikt vor dem Start der Bauarbeiten im vergangenen Jahr von der Natur überwuchert war, wünschten sich viele an dieser zentralen Stelle von Fischeln eine andere Nutzung – insbesondere als zentraler Wohnort. Der Bunker war einst konzipiert, um 3000 Menschen aufzunehmen. Tatsächlich sollen dort bei Bombenangriffen auf Krefeld bis zu 5000 Menschen Schutz gefunden haben.

Nun entsteht am Marienplatz ein architektonisch anspruchsvolles Wohnhaus mit barrierefreien Eigentumswohnungen zwischen 65 und 155 m² Wohnfläche sowie Büros in einer Größe von 70 bis 300 m². Das Projekt versucht, nicht den Blick auf die Vergangenheit komplett zu verstellen und auch den Kult zu nutzen, Altes mit Neuem zu verbinden. An der Frontseite des Gebäudes zum Marienplatz wird der alte Bunker sichtbar bleiben. Die anderen drei Außenwände sind in die Planung für die Wohnungen integriert worden und sorgen für einen Loft-Charakter. Ein längliches Atrium zieht sich durch alle Etagen entlang der ursprünglichen Außenmauer zum Marienplatz.

Im Erdgeschoss des Gebäudes befinden sich die Flächen für die Büros, die aufgeteilt oder gemeinsam genutzt werden können. In der Tiefgarage gibt es zudem 33 Parkplätze, welche weitestgehend bereits an Interessenten verkauft sind. Von der Tiefgarage aus gelangt man über einen Aufzug in die jeweiligen Wohnungen.

Bevor es jetzt weiter an den Innenausbau geht, müssen auf dem Dach noch einige Vorarbeiten für die Fenster stattfinden, und die Gauben müssen noch hergestellt werden. Geplant ist, dass die Ziegel noch in diesem Jahr auf das Dach kommen. Fertigstellung des Projektes und Abschluss der Revitalisierung wird voraussichtlich Ende 2020 sein.